Ich sehe immer ganz gerne, was gerade auf meinem Rechner passiert. Wird gerade auf das Internet zugegriffen? Sind die Prozessoren ausgelastet?
Dazu gibt es in den Quellen von Ubuntu den Systemmonitor „System Load Indicator„. Dieser zeigt Graphen für die Prozessor-, Arbeitsspeicher- und Auslagerungsspeicherlast sowie den Netzwerkverkehr direkt in der Symbolleiste an.
Dazu musst Du lediglich das Paket indicator-multiload installieren.
Mit der Version 3.6 hat sich Nautilus (neuerdings „Files“), der Standard-Dateimanager von Gnome, drastisch geändert. Viele nützliche Funktionen sind ersatzlos gestrichen worden. Mir fehlen seither vor allem:
Die Baum-Ansicht. Dadurch konnte man durch „aufklappen“ den Inhalt eines Ordners betrachten, ohne diesen „betreten“ zu müssen.
Die Statusleiste. Darin wurde z.B. angezeigt, wieviel freier Speicherplatz noch im aktuellen Speichermedium vorhanden ist.
In der Version 3.8 von Nautilus stehen scheinbar die oben genannten Funktionen wieder zur Verfügung (UbuntuUsers Forum). Bis diese Version für Ubuntu verwendet wird, habe ich mich entschieden „Nemo“ als Dateimanager zu verwenden. Nemo ist eine Weiterentwicklung von Nautilus 3.4. Alle in Nautilus 3.6 entfernten Funktionen sind In Nemo weiterhin vorhanden. Zudem wurden viele nützliche Funktionen hinzugefügt, wie z.B.:
Kontextmenü-Eintrag „Als Administrator öffnen“
Kontextmenü-Eintrag „Im Terminal öffnen“
Installation und System-Integration
Die Installation von Nemo gestaltet sich allerdings etwas schwierig, da Nemo (noch) nicht in den offiziellen Quellen von Ubuntu zu finden ist. Im folgenden werde ich eine Möglichkeit zur Installation von Nemo vorstellen. Im Anschluss gebe ich noch einige Alternativen, die ich im Netz gefunden habe:
# PPA hinzufügensudo add-apt-repository ppa:gwendal-lebihan-dev/cinnamon-stable
# Paketquellen neu ladensudoapt-get update# Nemo, sowie die Integration des file-rollers installierensudoapt-get install nemo nemo-fileroller
# PPA hinzufügen
sudo add-apt-repository ppa:gwendal-lebihan-dev/cinnamon-stable
# Paketquellen neu laden
sudo apt-get update
# Nemo, sowie die Integration des file-rollers installieren
sudo apt-get install nemo nemo-fileroller
In Synaptic:
Bei „Einstellungen/Paketquellen“ im Reiter „Andere Software“ auf „Hinzufügen“ klicken, und folgenden Befehl angeben: ppa:launchpad.net/~gwendal-lebihan-dev/+archive/cinnamon-stable.
Fenster schließen und im Hauptfenster auf „Neu laden“ klicken.
Im Anschluss das Paket „nemo“ suchen und installieren. Das Paket „nemo-fileroller“ sollte automatisch mit installiert werden.
Durch die Installation werden in der Datei /usr/share/applications/bamf-2.index folgende Einträge gemacht:
Nach der Installation werden die Ordner auf dem Desktop bereits mit Nemo geöffnet (eventuell musst Du Dich dazu ab- und wieder anmelden). USB-Sticks die in der Schnellstart-Leiste angezeigt werden und Ordner im Dash, werden allerdings weiterhin mit Nautilus geöffnet. Das hängt scheinbar damit zusammen, dass Nautilus standardmäßig für die Verwaltung der Desktop-Icons verwendet wird. Laut fanDigital muss noch festgelegt werden, dass auch diese Dateien mit Nemo geöffnet werden.Für Dein Benutzerkonto machtst du das über folgenden Befehl:
Du kannst diese Änderungen auch für die anderen Nutzer des Systems durchführen. Dazu musst du laut Ubuntu Hilfe-Seite und ASK Ubuntu-Forum die Behandlung der MIME-Types inode/directory und x-directory/normal in der Datei /usr/share/applications/defaults.list ändern (sofern vorhanden).
Ich habe:
Nun befindet sich (in der Regel) noch ein Verknüpfung zu Nautilus in der Starter-Leiste. Diese kannst Du entfernen und durch eine Verküpfung zu Nemo ersetzen (Nemo starten, mit der rechten Maustaste auf das Ordner-Sysmbol klicken und „Im Starter behalten“ auswählen).
Analog zu der Anleitung für Nautilus im UbuntuUsers-Wiki, kannst du für Nemo ein erweitertes Kontextmenü im Starter erstellen. Dann werden die gespeicherten Nemo-Favoriten angezeigt, wenn Du in der Schnellstartleiste mit der rechten Maustaste auf das Symbol klickst.
Alternativen und Fehlersuche
Du kannst nemo (in einer etwas älteren Version) auch über die Ubuntu-backports installieren. Die backports müssen dazu zunächst in der Synaptic Paketverwaltung unter „Einstellungen“ / „Paketquellen“ im Reiter „Aktualisierungen“ aktiviert werden. Nach dem neu laden der Paketinformationen kannst Du dann das Paket nemo installieren.
In der oben stehenden Anleitung habe ich die MIME-Typen genauso aufgelistst, wie sie auf den verklinkten Quellen-Seiten genannt werden. Bei mir hat das auch funktioniert. Falls das bei Dir nicht klappen sollte, kannst Du versuchen die MIME-Typen wie sie z.B. für die Datei mimeapps.list verwendet werden, auch in die Datei defaults.list (und umgekehrt) zu schreiben.
Falls Du den Standard-Dateimanager durch Mausklicks ändern möchtest, kannst Du dies (wie auf der Ubuntu Hilfe-Seite vorgeschlagen) mit Hilfe des Paketes „exo-utils“ machen. Führe dazu nach der Installation von „exo-utils“ im Terminal folgenden Befehl aus:
exo-preferred-applications
exo-preferred-applications
Das Programm fügt zur Datei ~/.local/share/applications/mimeapps.list folgende Zeilen hinzu:
Problem: Falls Du im Anschluss wieder versuchen solltest die oben beschriebenen Lösungen umzusetzten, musst Du zunächst diese Zeilen wieder entfernen.
Laut fanDigital kann man nautilus auch durch folgende Befehle davon ausschliessen, die Desktop-Icons zu verwalten:
gsettings set org.gnome.desktop.background show-desktop-icons false
gsettings set org.nemo.desktop show-desktop-icons true
gsettings set org.gnome.desktop.background show-desktop-icons false
gsettings set org.nemo.desktop show-desktop-icons true
Im UbuntuUsers-Wiki wird vorgeschlagen, dass man die Datei /usr/share/applications/nautilus-folder-handler.desktop mit Root-Rechten öffnen, und die Zeile
Exec=nautilus %U
Exec=nautilus %U
ändern soll zu
Exec=nemo %U
Exec=nemo %U
Diese Lösung finde ich allerdings wenig optimal, da die Benennung der Datei dadurch irreführend wird. Schliesslich wird nemo und nicht, wie durch den Dateiname suggeriert, nautilus ausgeführt